01.07.2009 / Kapital & Arbeit / Seite 9
Malern droht Lohndumping
Berlin. Durch das Auslaufen des Tarifvertrages drohen vielen Malern
und Lackierern deutliche Einkommensverluste. Darauf wies die IG BAU
am Dienstag in Berlin hin.
In dem Vertrag war ein Mindestlohn von 8,05 Euro für Gehilfen
und 11,05 Euro für Facharbeiter festgeschrieben. »Die
drastische Folge ist, daß es ab sofort keine Lohnuntergrenze
mehr gibt, an die sich die Unternehmer halten müssen. Ich
befürchte, daß reguläre Beschäftigung durch
Leiharbeit verdrängt werden könnte«, so Lothar
Nätebusch, Bezirksverbandsvorsitzender der IG BAU Berlin. Er
appellierte an die Unternehmen, bei der nächsten
Tarifverhandlungsrunde die Frage des Mindestlohnes vorrangig zu
lösen. Auch die Unternehmen könnten kein Interesse daran
haben, daß der Mindestlohn wegfalle: »Das würde
Dumpingfirmen in der Region Tür und Tor öffnen«.
Nach einer Einigung könnte der Mindestlohn für
allgemeinverbindlich erklärt werden.(jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/127363.malern-droht-lohndumping.html