14.05.2009 / Kapital & Arbeit / Seite 9
EU-Rekordstrafe für US-Chipkonzern
Brüssel. Die EU-Kommission hat den Weltmarktführer von
Computerprozessoren, den US-Konzern Intel, wegen rabiater
Geschäftsmethoden abgestraft. Weil der Chiphersteller seinen
Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) mit illegalen Mitteln vom
Markt drängen wollte, verhängte die EU-Kommission ein
Bußgeld von mehr als eine Milliarde Euro. Intel habe
Millionen europäischen Verbrauchern geschadet, erklärte
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Mittwoch in Brüssel.
»Ein derart schwerer und anhaltender Verstoß gegen das
EU-Kartellrecht kann nicht hingenommen werden.« Intel
kündigte bereits an, gegen die Entscheidung vor Gericht ziehen
zu wollen.
Nach Ansicht der EU-Kommission versuchte das Unternehmen über
Jahre in rechts- und wettbewerbswidriger Weise, AMD vom
Prozessorenmarkt zu drängen. Kroes erklärte, Intel habe
Computerherstellern Rabatte gewährt, wenn sie alle oder fast
alle Prozessoren von Intel bezogen hätten.
(AP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/125057.eu-rekordstrafe-für-us-chipkonzern.html