Kathmandu. In Nepal hat sich der Streit um die von der Regierung
beschlossene und vom Präsidenten verweigerte Entlassung des
Armeechefs zu einer handfesten Krise ausgewachsen. Der maoistische
Ministerpräsident Prachanda verkündete am Montag aus
Protest gegen die Haltung des Staatsoberhaupts Ram Baran Yadav
seinen Rücktritt. Damit wolle er den gefährdeten
Friedensprozeß retten, erklärte der frühere
Rebellenführer Prachanda in einer Fernsehansprache an die
Nation. Den Schritt des Präsidenten bezeichnete der
Regierungschef als einen »Angriff auf diese junge Demokratie
und den Friedensprozeß«. Laut Übergangsverfassung
dürfe der Präsident nicht als »Parallelmacht«
agieren. Auch Informationsminister Krishna Bahadur Mahara sprach
von einem »Putsch gegen die Verfassung«. Die Regierung
werde dagegen vorgehen.
(AFP/jW)
* Siehe auch Beitrag "Der Machtkampf"