02.05.2009 / Ausland / Seite 7
Deutscher Besatzer bei Gefecht getötet
Masar-i-Scharif. Der deutsche Außenminister Frank-Walter
Steinmeier hat die tödlichen Anschläge auf deutsche
Soldaten in Afghanistan scharf verurteilt und zugleich
bekräftigt, daß Deutschland an seinem
»Engagement« festhält. In einer Ansprache vor den
Bundeswehrangehörigen im Feldlager Masar-i-Scharif im Norden
des besetzten Landes sagte Steinmeier: »Der Auftrag
bleibt.«
Am Mittwoch war nahe Kundus ein Soldat bei einem Gefecht
getötet worden, neun weiter wurden leicht verletzt. Die
Patrouille war in einen Hinterhalt geraten. Die Nachrichtenagentur
AP berichtete: »Nachdem sich die Patrouille durch einen
ersten Angriff mit Panzerfäusten durchgeschlagen« hatte,
hätte fünf Kilometer weiter »ein zweiter Hinterhalt
auf sie gewartet«. Es habe ein »massives
Feuergefecht« gegeben, bei dem der Hauptgefreite fiel und
vier Soldaten verletzt wurden.
Dieser Anschlag aus dem Hinterhalt sei »etwas anderes als der
fast zur Routine gewordene, ständige
Raketenbeschuß« des Lagers in Kundus, meinte
Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan. Da der Überfall in
zwei Phasen stattgefunden habe, könne man zum ersten Mal
sagen: »Da steckt ein militärischer Plan
dahinter.« Man werde prüfen, ob es sich um eine
dauerhafte Qualitätsveränderung handele. Insgesamt sei
Kundus »eine Problemzone« geworden.(AP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/124423.deutscher-besatzer-bei-gefecht-getötet.html