Mehr als drei Wochen dauerten die Angriffe der israelischen Armee
auf Gaza. Als Ziel wurde zunächst die Zerstörung der
Hamas genannt, die 2006 als stärkste Partei aus den
palästinensischen Wahlen hervorging. In dem Krieg wurden mehr
als 1300 Palästinenser getötet und mehr als 5000 weitere
verletzt sowie die Infrastruktur zerstört. Die seit zwei
Jahren andauernde Blockade wurde noch verschärft. Durch den
Krieg hat die Hamas an Unterstützung hinzugewonnen. Das
marx21-Netzwerk in der Partei Die Linke lädt für den 18.
Februar in Berlin zur Diskussionsveranstaltung und fragt: Worin
besteht die Stärke der Hamas? Wie konnte sie die Mehrheit
für sich gewinnen? Welche innenpolitische und
gesellschaftliche Rolle spielt sie? Wie können sich
Sozialisten zur Hamas verhalten: Solidarisierung oder
Distanzierung? Was hat das Ganze mit Imperialismus zu tun?
Im aktuellen Heft marx21 erklärt die Politikwissenschaftlerin
Helga Baumgarten (Universität Bir Zeit) zu den Zielen der
Hamas: »Hamas ist eine politische Bewegung. Sie ist eine
religiös-nationalistische Organisation – mehr
nationalistisch als religiös. Ihr Ziel ist die Beendigung der
israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete und die
Errichtung eines unabhängigen Staates. Ich halte die Hamas und
ihre gegenwärtige Führung für eine Partei mit einer
eher pragmatischen Ausrichtung. Sie ist bereit zu Kompromissen.
Deswegen sollten mit der Hamas politische Beziehungen aufgenommen
werden.« Und weiter: »Es geht der Hamas nicht um die
Zerstörung Israels. Sie kämpft um die Anerkennung des
Existenzrechts der Palästinenser, genauso wie Israel dies
für sich fordert. (...) Die Hamas-Führung bietet Israel
seit Jahren einen langjährigen Waffenstillstand an.«
(Das Interview im Wortlaut im Internet:
marx21.de/content/view/665/36/)
* Veranstaltung »Israel, der Krieg gegen Gaza und die
Hamas« am Mittwoch, 18. Februar, um 19 Uhr, im Mehringhof,
Gneisenaustraße 2a in Berlin-Kreuzberg