22.12.2008 / Feuilleton / Seite 13

Vom Bahnfahren

Die Deutsche Bahn leidet nach Ansicht des Fahrgastverbandes »Pro Bahn« unter Paranoia. »Was sich in Zügen der Deutschen Bahn abspielt, ist nicht die Verkettung unglücklicher Umstände, sondern das Ergebnis eines Verfolgungswahns, den die Führung der Deutschen Bahn AG seit zwei Jahren bundesweit ihren Zugbegleitern verordnet hat«, erklärte Rainer Engel, Rechtsexperte von »Pro Bahn«. Nachdem aus Nahverkehrszügen bei Bad Doberan und in Wittstock Kinder ohne Fahrkarte aus dem Zug gesetzt wurden, ist jetzt eine Mutter in der Nähe von Bremen von ihren Kindern getrennt worden, weil sie ihre Fahrkarte nicht abgestempelt hatte. Seit 2007 hat die Bahn den Verkauf von Fahrkarten in Nahverkehrszügen eingestellt »und das Zugpersonal systematisch zur Jagd auf tatsächliche und vermeintliche Schwarzfahrer angesetzt« erklärte Engel in der Zeitschrift Der Fahrgast.(ots/jW)
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