Leserbrief zum Artikel Der beste Linke
vom 22.10.2016:
Das Wichtigste fehlt
Was im Artikel völlig fehlt und was eigentlich das Bemerkenswerteste an der Präsidentschaftskandidatur ist, das ist die von Jean-Luc Mélenchon und der »Parti de Gauche« initiierte Bewegung »La France insoumise« (das rebellische oder wörtlich das aufsässige Frankreich). Eine Bewegung, die mit dem monarchischen Präsidialsystem der V. Republik Schluss machen und bei einem Wahlsieg sofort eine konstituierende Versammlung für die VI. Republik einberufen will.
Auf der Internetplattform der »Rebellen« haben sich bisher über 135.000 Menschen eingeschrieben. Letztes Wochenende hat ein Kongress stattgefunden, auf dem ein vorläufiges Wahlprogramm erarbeitet und verabschiedet wurde. Dieses Programm wurde von einer Kommission anhand von mehr als 3.000 Vorschlägen erarbeitet, die über Internetplattform eingegangen waren, vor dem Kongress konnten alle Eingeschriebenen über die Vorschläge abstimmen. Sodann wurden von den Eingeschriebenen über Losentscheid 600 Menschen in strikter Parität Männer/Frauen ausgelost, welche an dem Kongress und seinen Arbeitsgruppen teilgenommen haben. Darüber hinaus gab es von den ca. 1.500 örtlichen Gruppierungen zusätzlich 350 gewählte Teilnehmer, ebenfalls in strikter Parität. Auch waren zahlreiche Personen aus lokalen und überregionalen Bewegungen vertreten. Der Kongress wurde per Livestreaming übertragen, das aufgezeichnete Video kann jederzeit angeschaut werden. Man konnte übrigens ständig über Twitter oder Facebook seine Kommentare abgeben, welche als Ticker auf einer Leinwand im Kongresssaal abliefen. Die Aufzeichnung ist vielleicht auch für diejenigen interessant, welche kein Französisch können, einfach mal um zu schauen, wer denn diese Rebellen sind (man muss in die Zeitleiste reinklicken, damit das Video anfängt): youtu.be/rh1XxlUFjDs. Das Losverfahren hatte zur Folge, dass die meisten Anwesenden keine gewieften Politroutiniers waren, sondern auch in der sozialen Zusammensetzung einen schönen Querschnitt der französischen Gesellschaft darstellten.
Auf der Internetplattform der »Rebellen« haben sich bisher über 135.000 Menschen eingeschrieben. Letztes Wochenende hat ein Kongress stattgefunden, auf dem ein vorläufiges Wahlprogramm erarbeitet und verabschiedet wurde. Dieses Programm wurde von einer Kommission anhand von mehr als 3.000 Vorschlägen erarbeitet, die über Internetplattform eingegangen waren, vor dem Kongress konnten alle Eingeschriebenen über die Vorschläge abstimmen. Sodann wurden von den Eingeschriebenen über Losentscheid 600 Menschen in strikter Parität Männer/Frauen ausgelost, welche an dem Kongress und seinen Arbeitsgruppen teilgenommen haben. Darüber hinaus gab es von den ca. 1.500 örtlichen Gruppierungen zusätzlich 350 gewählte Teilnehmer, ebenfalls in strikter Parität. Auch waren zahlreiche Personen aus lokalen und überregionalen Bewegungen vertreten. Der Kongress wurde per Livestreaming übertragen, das aufgezeichnete Video kann jederzeit angeschaut werden. Man konnte übrigens ständig über Twitter oder Facebook seine Kommentare abgeben, welche als Ticker auf einer Leinwand im Kongresssaal abliefen. Die Aufzeichnung ist vielleicht auch für diejenigen interessant, welche kein Französisch können, einfach mal um zu schauen, wer denn diese Rebellen sind (man muss in die Zeitleiste reinklicken, damit das Video anfängt): youtu.be/rh1XxlUFjDs. Das Losverfahren hatte zur Folge, dass die meisten Anwesenden keine gewieften Politroutiniers waren, sondern auch in der sozialen Zusammensetzung einen schönen Querschnitt der französischen Gesellschaft darstellten.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 27.10.2016.