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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel : Geheimdienstoperation? Linke-Politiker reagiert auf jW-Beitrag vom 18.06.2016:

Fähnchen im rechten Wind

Wem nützt es? Bis zum Beginn des allgemeinen naiven Fähnchenschwenkens aus Anlaß des sogenannten Sommermärchens war öffentliches Zurschaustellen nationaler Symbole eher verpönt und wurde als Markenzeichen rechter Gesinnung und ebensolcher Organisationen angesehen. Und das war gut so und durchaus realistisch.

Mittlerweile haben sich die Vorzeichen aber leider umgedreht. Hymnensingen, Nationalstolz zeigen, Fähnchenschwenken sind mittlerweile bei vielen Anlässen (z.B. Public Viewing) bereits obligatorisch geworden, deren Verweigerung durchaus negativ registriert wird und nicht selten entsprechende Reaktionen auslöst. Diese Patriotisierung ist aber vor allem die Begleitmusik zum offenen Rechtsschwenk hierzulande, die es den interessierten Kreisen leicht möglich machte, Kampfeinsätze in aller Welt zu führen, Waffen in Krisengebiete zu liefern, Militarisierung und Aufrüstung hoch zu puschen, Flüchtlinge unmenschlich abzufertigen und, und, und …

Sollte das alles dem Herrn Linkspolitiker entgangen sein, oder treibt ihn die übermächtige Sehnsucht zum Regieren um des Regierens willen dazu, sein Fähnchen nach der Richtung des patriotischen Windes zu hängen?
Dieter Reindl, Nürnberg