Leserbrief zum Artikel Verteidigung der Souveränität
vom 10.05.2016:
Es bleiben viele Fragen
Studiert man die offiziellen, in deutscher Sprache vorliegenden Dokumente über den Parteitag fällt auf, dass nirgends die Begriffe "Marxismus-Leninismus", "Arbeiterklasse", "Kommunismus" oder "proletarischer Internationalismus" auftauchen, stattdessen ist nur noch von der "kimilsungistisch-kimjongilistischen Partei" die Rede. Kommunistische Parteien waren nicht eingeladen, es gab auch keinen Schlussgesang der Internationale. Konkrete Zahlen fehlen im Rechenschaftsbericht, ebenso wie vage formulierte Ziele erreicht werden sollen. Überwiegend beherrschten Jubel- und Ergebenheitsbekundungen den Parteitag. Wünschenswert wäre daher eine umfassende Analyse der nordkoreanischen Gesellschaft aus marxistisch-leninistischer Sicht.