Leserbrief zum Artikel Die Strahlenbombe
vom 26.04.2016:
Große Risiken
Die atomaren Hinterlassenschaften der Katastrophe von Tschernobyl vor 30 Jahren machen weite Landstriche für tausende Jahre unbewohnbar. Dem Energiehunger der Ukraine soll dort mit einer Modernisierung der noch in Betrieb befindlichen 15
Druckwasserreaktoren russischer Bauart begegnet werden.
Das Angebot des Herstellers im russischen Twel zum Austausch der Brennelemente wurde aus politischen Gründen abgelehnt. Dafür wurde ein Vertrag mit der schwedischen Tochter eines US-Unternehmens zum Austausch der Brennstäbe abgeschlossen. Der Austausch ist hochriskant. Er ist vergleichbar einem Versuch, Mercedes-Bauteile in einen BMW-Motor installieren zu wollen – mit dem Unterschied, dass der betroffene Reaktor nicht
nur stehen bleiben könnte, sondern zum Nachfolger von Tschernobyl werden könnte.
Russlands Präsident Putin hat seinem ukrainischen Amtskollegen Poroschenko seine Trauer um die Opfer von Tschernobyl ausgedrückt. Duma-Präsident Naryshkin tat das ebenfalls –
unter Hinweis auf absehbaren Gefahren einer inkompetenten Sanierung russischer Reaktoren in der Ukraine. In Tschechien (Temelin) wurde ein solch riskanter Tausch übrigens nicht
zugelassen. Sollten sich die Befürchtungen der Reaktorhersteller bewahrheiten, die diesem Treiben mit großem Unbehagen zusehen, würde ein solcher Gau Tschernobyl bei weitem in den Schatten stellen.
Druckwasserreaktoren russischer Bauart begegnet werden.
Das Angebot des Herstellers im russischen Twel zum Austausch der Brennelemente wurde aus politischen Gründen abgelehnt. Dafür wurde ein Vertrag mit der schwedischen Tochter eines US-Unternehmens zum Austausch der Brennstäbe abgeschlossen. Der Austausch ist hochriskant. Er ist vergleichbar einem Versuch, Mercedes-Bauteile in einen BMW-Motor installieren zu wollen – mit dem Unterschied, dass der betroffene Reaktor nicht
nur stehen bleiben könnte, sondern zum Nachfolger von Tschernobyl werden könnte.
Russlands Präsident Putin hat seinem ukrainischen Amtskollegen Poroschenko seine Trauer um die Opfer von Tschernobyl ausgedrückt. Duma-Präsident Naryshkin tat das ebenfalls –
unter Hinweis auf absehbaren Gefahren einer inkompetenten Sanierung russischer Reaktoren in der Ukraine. In Tschechien (Temelin) wurde ein solch riskanter Tausch übrigens nicht
zugelassen. Sollten sich die Befürchtungen der Reaktorhersteller bewahrheiten, die diesem Treiben mit großem Unbehagen zusehen, würde ein solcher Gau Tschernobyl bei weitem in den Schatten stellen.