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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Obama in Havanna: Empfang mit der Hymne der Guerilla vom 22.03.2016:

Kuba und USA - ob das gut geht?

Kuba auf angebliche Menschenrechtsverletzungen zu reduzieren und Obamas Reise dorthin davon abhängig zu machen, mit ausgewählten sogenannten Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen zu können, ist reichlich vermessen. Gerade für die USA, die sich als Musterknabe westlicher Wertvorstellungen, von Demokratie und Menschenrechten geriert, könnte dies ein Eigentor werden. Auf Guantánamo werden noch über 100 Gefangene festgehalten, bei denen die Unschuld oder Schuld bis heute noch nicht bewiesen worden ist. Sie sind ohne Prozess dort inhaftiert. Menschenrechte sehen anders aus. Zum anderen sprechen auch extremer Rassismus gegen die farbige Bevölkerung in god's own country nicht gerade für die Einhaltung von Menschenrechten.

Ob es sich ein US-amerikanischer Präsident leisten könnte, eine Reise beispielsweise nach Saudi-Arabien davon abhängig zu machen, mit dem Dissidenten und Blogger Raif Badawi zu sprechen, bleibt aufgrund der engen strategischen Abhängigkeit kaum zu hoffen. Vermutlich müsste Herr Obama zu Hause bleiben, weil ihm das wahhabitische Königshaus die rote Karte zeigt. Eine Reise von ähnlichen Forderungen nach Peking abhängig machen zu wollen, dürfte der KP Chinas ebenso wenig behagen. Für mich ist das Vorgehen der USA von doppelbödiger und heuchlerischer Moral geprägt und zudem verlogen.
R. Eifert, Langenhagen