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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Partei neuen Typs des Tages: CDU vom 18.08.2015:

Undurchlässiges Parteiensystem

Es ist wirklich ein Phänomen, dass sich die Demokratie westlichen Zuschnitts keine besseren Parteien leisten kann! Besonders krasse Beispiele dafür liefern für mich soeben der Umgang der politischen Klasse der EU mit den armen Griechen oder die sog. Freihandelsverträge.
Das liegt sicherlich an der Undurchlässigkeit unseres Parteiensystems, dessen äußerliches Ziechen die 5%-Hürde ist, die nur schwer für neue Parteien zu überwinden ist. Außerdem dürfte hinzukommen, dass unsere "freie Presse" und auch die Staatsmedien kaum Interesse oder gar Sympthie für Neulinge in bundesrepuplikanischen Parteiwesen zeigen. Das gilt besonders für Bewegungen, die dem linken Spektrum zuzuordnen sind. Aber auch die neuen Kräfte, die sich dann allen Schwierigkeiten der Erneurung zum Trotz plötzlich mal durchsetzen, passen sich schon nach relativ kurze Zeit den alten an.
Ganz allgemein werde ich den Verdacht nicht los, dass Parteien in Deutschland ihre Wähler hassen oder verachten - wie es heute in der jW der Einstellung der Reichen zu den Unterprivilgierten in Brasilien unterstellt wird! - und nur darauf aus sind, ihnen irgendwie zu schaden. Und nur wenn sich beim Bürger auch der Verdacht durchzusetzen beginnt, dass sie kaum Sympathien bei ihren gewählten Vertreter genießen, lässt man sich mal ein paar Wohltaten oder sogar eine Parteireform einfallen.
Das ist natürlich im Grunde zu pauschal. Die Abneigung gegen das Wahlvolk erstreckt sich natürlich nicht auf Reiche und Besserverdienende, deren Wohl man entsprechend auch lieber zu befördern scheint. Auf keinen Fall jedoch dürfte eine Reform der CDU etwas an der beklagenswerten Situation unserer "Demokratie" ändern.
Ludwig Schönenbach