Leserbrief zum Artikel Gleiche Prognose
vom 15.08.2015:
Keine Solidarität mit Sozialkahlschlag
Ich bewundere den Optimismus und das Urvertrauen, das Georg Fülberth bezüglich Tsipras und Syriza hat - alleine, ich kann ihn nicht teilen. Der Hinweis, dass es nicht gerade zu einer "Radikalen Linken" und deren Wahlversprechen passt, wenn ein "linker" Ministerpräsident ein Memorandum akzeptiert, das einem Samaras zur Ehre gereicht hätte, dann hat das für mich nichts mit "Zeige- oder Stinkefingern" zu tun, sondern schlicht mit der Anerkennung von Tatsachen. Und dass es keine tragfähigen Alternativen gibt, wurde von KKE und Linker Plattform längst widerlegt. Wichtiger erscheint mir, dass Tsipras seine Prioritäten verschoben hat und so aus "Keine Opfer für den Euro" schließlich "Europa um jeden Preis" wurde. Es mag ja sein, dass mancher Linker mit "Linken", die keine linke Politik machen, solidarisch sein kann - ich kann es nicht und halte es viel eher für notwendig, derartigen Opportunismus schonungslos zu kritisieren.