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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Durchmarsch mit Opposition vom 24.07.2015:

Nichts dahinter

Die Berichterstattung der jW zu Griechenland ist seit dem „Einknicken von Athen“ sehr differenziert und gut kommentiert. In den Monaten zuvor – seit Wahl der Syriza-Regierung bis zur Zustimmung des griechischen Parlaments zu den geforderten Auflagen der EU – war sie es leider nicht. Wir hatten manchmal fast den Eindruck von „Hofberichterstattung“ für die Syriza-Regierung.

Dass es innerhalb der Syriza-Regierung schon vor dem „Einknicken“ eine linke Opposition gab, wurde nicht berichtet und nur wenig über die Alternativen der KKE. Im Gegenteil wurde die Syriza-Partei immer wieder als „sozialistisch“ bezeichnet und Tsipras quasi als „Kämpfer“ dargestellt – was er nicht ist. Tsipras ist ein Sozialdemokrat wie hierzulande zum Beispiel Sigmar Gabriel: Viel Getue und Gerede, aber nichts dahinter.

Ebenso wenig wurde kritisch berichtet bzw. analysiert, dass die Syriza-Regierung in fünf Monaten fast nichts auf den Weg gebracht hat, um Griechenland aus der schlimmen Krise herauszuführen. Dass es hier Möglichkeiten gibt, hat die jW – nach der Zustimmung des Parlaments zu dem Spardiktat der EU – in einem Artikel zu Argentinien dargestellt. Vorher leider nicht.

Wir hätten uns von der jW von Anfang an eine differenzierte und analytische Berichterstattung gewünscht. Gut, dass sie jetzt endlich da ist.
Jeannette Stuckmann & Egbert Schulte