Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Schrotthändler des Tages: Ronald Pofalla vom 11.07.2015:

Personalpolitik bei der Bahn ist eine Katastrophe

Man hätte annehmen können, daß mit Bahnchef Grube ein Mann in den Führerstand kommt, der die Bahn auf sichere, zukunftsorientierte und dienstleitungsbewußte Gleise zurückführt, nachdem Rambo Mehdorn in unerträglicher Weise Unmengen Porzellan zerschlagen hatte.
Was soll nun dieser Modelleisenbahner Pofalla im Vorstand? Ein ruhiges Pöstchen für Kanzlerins Liebling? Von der Bahn (und übrigens nicht nur davon) hat doch dieser Mann soviel Ahnung wie Schweinchen vom Stepptanz.
Allerdings scheint diese unsägliche Personalpolitik beim Staatsunternehmen Bahn Methode zu haben. Warum? Kleiner Rückblick gefällig? Bei jedem der Namen kann man unglaubliche Geschichten ergänzen.
Bahnchef Dürr schrumpfte DB und DR zur Unkenntlichkeit - vor allem in den unteren Etagen. Sinnecker, Güterchef, ließ tausende Anschlußgleise in Unternehmen abschneiden, gegen deren Willen und teilweise noch mit Wagen in den Gleisen. Ludewig, stellte sich nach der Eschede-Katastrophe als total untauglich heraus, Nawrocki fuhr die Berliner S-Bahn in Grund und Boden. Mehhdorn zerhackte und teilte die Bahn wie Brennholz, um börsentauglich zu sein und zum privaten Füllhorn zu werden. Frau Sukale, Personalchefin, installierte Unmengen sinnloser und bahnfremder Unternehmen in die DB zum Nachteil der eigentlichen Bahn. Oder auch ein Herr Hansen, der sich als Pseudogewerkschaftler angeblich mit offener Hemdbrust für die Kollegen einsetzte, um anschließend mit wehenden Fahnen und feinem Zwirn zur Gegenseite in den Vorstand zu wechseln.
Leider bleiben bei diesem Personal-Hasardspiel die Ur-Eisenbahner, für die die Bahn noch ein Infrastrukturelement ist und der öffentlichen Daseinsvorsorge dient, zunehmend auf der Strecke. Aber wozu denn funktionierende Eisenbahnverkehre in Deutschland, wenn man als Pseudo-Global-Player im Güterverkehr in Asien rumspielen darf. Bei dieser Personalpolitik stehen auf einer eingleisigen Strecke auf beiden Seiten die Signale auf Grün. Was das bedeutet, weiß eigentlich jeder.
Wieland König