Leserbrief zum Artikel »Es gab Morddrohungen gegen mich und meine Familie«
vom 04.07.2015:
Falscher Begriff
In den letzten Kriegsmonaten flohen viele Millionen Deutschstämmige aus ihren östlichen und südöstlichen Siedlungsgebieten nach Westen. Nach Kriegsende wurden viele weitere vertrieben und in den damaligen Besatzungszonen in Flüchtlingslagern aufgenommen oder in beschlagnahmten Häusern und Wohnungen (auf Weisung der örtlichen Behörden, teils der Militärverwaltung der Besatzungsmächte) einquartiert. "Unterschlupf" wurde nach Erfahrungen/Erzählungen meiner geflohenen/vertriebenen) Verwandtschaft nur in seltenen Fällen freiwillig gewährt.
Der Begriff "umgesiedelt" für die Flüchtlinge und Vertriebenen vor rund 70 Jahren ist verharmlosend, weil die (grausame) Wirklichkeit verschleiernd.
Auch die heutigen Flüchtlinge, die in Deutschland bleiben, werden sich nach Jahrzehnten kaum als "Umsiedler" sehen oder so bezeichnet werden wollen.
Der Begriff "umgesiedelt" für die Flüchtlinge und Vertriebenen vor rund 70 Jahren ist verharmlosend, weil die (grausame) Wirklichkeit verschleiernd.
Auch die heutigen Flüchtlinge, die in Deutschland bleiben, werden sich nach Jahrzehnten kaum als "Umsiedler" sehen oder so bezeichnet werden wollen.