Leserbrief zum Artikel Bundeswehr ist jetzt »Speerspitze«
vom 15.01.2015:
Deutsche Salamitaktik
Die Bundeswehr spielt laut NATO jetzt eine Schlüsselrolle in den Planungen für den »Krisenfall«. Schade, dass die jW die schrittweise Mobilisierung nach Osten als »Drohkulisse« gegen Russland bezeichnet. Dass sie die Wortwahl der bürgerlichen Kriegspresse übernimmt, könnte sich als sträfliche Ungenauigkeit erweisen. Oder kann man etwa sicher sein, dass die »Drohkulisse« nicht in Wahrheit bereits die Feinplanung des Russlandfeldzugs ist? Die BRD übernimmt jetzt nicht nur die Führung in einer der schnellen Eingreiftruppen der NATO, sie stellt bereits mit der 1. Panzerdivision ihre mit 18.000 Soldat(inn)en größte Angriffsformation für das in Szeczin geführte Korps Nordost bereit, für den »Krisenfall«. Die BRD-Luftwaffe hat außerdem endlich ihre »Fähigkeitslücke« bei schweren Militärtransportern geschlossen: Die neuen A400 M können im Unterschied zur Transall Kampfhubschrauber und schwere Kampfpanzer ins »Einsatzgebiet« fliegen. Im Verbund mit den USA, die im August 2014 Teile der 1. Panzerbrigade 1st Cavalry aus Texas in Polen stationierten und am Neujahrstag 2015 zusätzlich die Verlegung einer kompletten Panzerbrigade mit 60 schweren Kampfpanzern und 90 weiteren Panzerfahrzeugen nach Polen und Bayern bekanntgaben, wird Aufrüstung aktuell mit der Optimierung taktischer Transport- und Führungsfähigkeit kombiniert. Kriegsvorbereitung in Salamitaktik, damit es nicht so auffällt, und nicht nur »Drohkulisse«, meine ich.