Leserbrief zum Artikel Der übersehene Klassiker
vom 12.04.2014:
Irreführende Prämisse
Die Prämisse stimmt nicht. In der Fachdisziplin, zu der er gehörte, der Politikwissenschaft, hat Opitz einen Namen, und seine "Klassiker" zu Sozialliberalismus und Faschismus gehören zur Basisliteratur. Belege in WIKIPEDIA, hier in geraffter Form für Leser ohne Kontext-Taste:
Im politikwissenschaftlich-zeitgeschichtlichen Mainstream genießt Reinhard Opitz Anerkennung (nicht zu verwechseln mit Zustimmung).
Er wird genannt und zitiert als bedeutendster Kritiker der Erhardschen Formierten Gesellschaft. (s. Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stg. 2006, S. 218f.)
Sein " Sozialliberalismus 1917-1933" hat einen Platz in der politikwissenschaftlichen Liberalismusdiskussion. (s. "Liberalismus", in: Nohlen (ed.), Lexikon der Politik, München (Beck) 1992-1997, Band 1: Politische Theorie, 302 und 305/ Literaturverzeichnis)
Sein „Faschismus und Neofaschismus" gehört zur Basisliteratur. (s. Rieger, "Faschismus/ Faschismustheorie", in: Nohlen (ed.) a.a.O., Band 7, Opitz mit „Faschismus und Neofaschismus" einer von sechs erwähnten Autoren, neben T.W. Adorno, W. Laqueur, E. Nolte, R. Saage und W. Wippermann. s. Rieger, "F./ Neof.", in: Nohlen/ Grotz (eds.) Kleines Lexikon der Politik, München (Beck) 2011, ist Opitz nach Hinzufügung von Bauerkämper, Breuer und Kühnl einer aus neun.)
"Man kann den Faschismus nicht ohne Imperialismus verstehen", heißt es auf Seite 5f. von "Faschismus und Neofaschismus"; gemeint ist: nicht ohne Lenins Imperialismustheorie, deren Kurzfassung auf S. 6 folgt. "Man kann ihn (den Faschismus) aber auch nicht ohne die historisch je konkreten, länderspezifisch und situationsbedingt differierenden innenpolitischen Durchsetzungsprobleme des Imperialismus verstehen", heißt der zweite Teil der Grundthese, S. 6. Das ist erkennbar ein anderer als ein phänomenologischer Ansatz.
Eine Linke, die besser sehen als denken kann und sich lieber die Welt von Wolfgang Wippermann erklären lässt, kann mit dem Ansatz von Opitz allerdings wenig anfangen. Sie muß ihn "übersehen".
Im politikwissenschaftlich-zeitgeschichtlichen Mainstream genießt Reinhard Opitz Anerkennung (nicht zu verwechseln mit Zustimmung).
Er wird genannt und zitiert als bedeutendster Kritiker der Erhardschen Formierten Gesellschaft. (s. Wolfrum, Die geglückte Demokratie, Stg. 2006, S. 218f.)
Sein " Sozialliberalismus 1917-1933" hat einen Platz in der politikwissenschaftlichen Liberalismusdiskussion. (s. "Liberalismus", in: Nohlen (ed.), Lexikon der Politik, München (Beck) 1992-1997, Band 1: Politische Theorie, 302 und 305/ Literaturverzeichnis)
Sein „Faschismus und Neofaschismus" gehört zur Basisliteratur. (s. Rieger, "Faschismus/ Faschismustheorie", in: Nohlen (ed.) a.a.O., Band 7, Opitz mit „Faschismus und Neofaschismus" einer von sechs erwähnten Autoren, neben T.W. Adorno, W. Laqueur, E. Nolte, R. Saage und W. Wippermann. s. Rieger, "F./ Neof.", in: Nohlen/ Grotz (eds.) Kleines Lexikon der Politik, München (Beck) 2011, ist Opitz nach Hinzufügung von Bauerkämper, Breuer und Kühnl einer aus neun.)
"Man kann den Faschismus nicht ohne Imperialismus verstehen", heißt es auf Seite 5f. von "Faschismus und Neofaschismus"; gemeint ist: nicht ohne Lenins Imperialismustheorie, deren Kurzfassung auf S. 6 folgt. "Man kann ihn (den Faschismus) aber auch nicht ohne die historisch je konkreten, länderspezifisch und situationsbedingt differierenden innenpolitischen Durchsetzungsprobleme des Imperialismus verstehen", heißt der zweite Teil der Grundthese, S. 6. Das ist erkennbar ein anderer als ein phänomenologischer Ansatz.
Eine Linke, die besser sehen als denken kann und sich lieber die Welt von Wolfgang Wippermann erklären lässt, kann mit dem Ansatz von Opitz allerdings wenig anfangen. Sie muß ihn "übersehen".