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Aus: Ausgabe vom 11.06.2016, Seite 15 / Geschichte

Anno … 24. Woche

1946, 18. Juni: In Italien wird die Republik ausgerufen. Die Monarchie ist damit Geschichte. Am 2. Juni hatte die italienische Bevölkerung über die Frage der künftigen Staatsform abgestimmt. In dem Referendum hatten sich 54,3 Prozent der Teilnehmenden für die Republik und 45,7 Prozent für die Beibehaltung der Monar­chie ausgesprochen.

1971, 13. Juni: Die Zeitung New York Times beginnt mit dem Abdruck von Geheimpapieren zum Vietnamkrieg, die vom ehemaligen Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums Daniel Ellsberg heimlich kopiert wurden. In den als Pentagon-Papiere bezeichneten Dokumenten wird enthüllt, wie die US-amerikanische Bevölkerung von der Regierung über die Gründe des Krieges getäuscht wurde, und dass die Aggression gegen das südostasiatische Land von langer Hand geplant worden war.

1971, 15.–19. Juni: In Berlin tagt der VIII. Parteitag der SED. Diskutiert werden Strategien zur weiteren Gestaltung und Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die Delegierten beschließen eine Direktive für den Fünfjahresplan 1971–1975, ein umfassendes Sozialprogramm einschließlich Lohn- und Rentenerhöhungen sowie ein Wohnungsbauprogramm, das den Neu-, Um- und Ausbau von 500.000 Wohnungen einschließt.

1976, 16. Juni: In Soweto, einem Vorort der südafrikanischen Stadt Johannesburg, beginnt ein hauptsächlich von schwarzen Schülern getragener Aufstand gegen das herrschende Apartheidregime. Die von der Schülerorganisation Soweto Students’ Representative Council (SSRC) ausgerufenen Proteste richten sich gegen die Benachteiligung nichtweißer Schüler. Diese besteht unter anderem darin, dass schwarze Kinder in ihren ersten Schuljahren weniger Unterricht in den beiden Landessprachen Englisch und Afrikaans erhalten als weiße – und somit in den höheren Klassen häufig nicht mehr Schritt halten können. Der Staat reagiert auf den Protest von mehr als 10.000 Schülern, die sich am Morgen zu einer Demonstra­tion durch den Ortsteil Orlando versammeln, mit Repression: Laut offiziellen Untersuchungen werden 575 Menschen getötet und 3.907 verletzt – die meisten von ihnen werden Opfer von Polizeigewalt.

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