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Aus: Ausgabe vom 10.05.2016, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Bankangestellte: ­Tarifrunde ergebnislos

Frankfurt am Main. Die erste Tarifrunde für die privaten und öffentlichen Banken ist ergebnislos zu Ende gegangen. Die Unternehmen hätten kein eigenes Angebot vorgelegt, sagte ein Sprecher des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankgewerbes (AGV) vergangenen Mittwoch in Berlin. Verhandlungsführer Heinz Laber, Personalchef der Hypo-Vereinsbank (HVB), kritisierte die Forderung der Gewerkschaften ver.di und DBV (Deutscher Bankangestelltenverband) nach einer Gehaltserhöhung um 4,9 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten als »entschieden zu hoch«. »Wenn die Banken in Deutschland jammern, dann tun sie das auf einem sehr hohen Niveau. Von begrenzten Spielräumen für eine Erhöhung der Gehälter kann überhaupt keine Rede sein«, sagte hingegen ver. di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister. »Immer weniger Beschäftigte sorgen dafür, dass wir in Deutschland über ein gut funktionierendes Bankwesen verfügen und Kundinnen und Kunden wertvolle Beratung in existentiellen Fragen erhalten. Mit dieser anspruchsvollen Tätigkeit erwirtschaften Bankbeschäftigte zudem stabile Erträge für die Institute, an diesen Gewinnen müssen sie auch entsprechend beteiligt werden.« In den letzten 15 Jahren seien bei den privaten Banken 30 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut worden. Trotz der daraus resultierenden starken Verdichtung der Arbeit hätten die Beschäftigten dafür gesorgt, dass die Gewinne der Banken in den letzten Jahren stabil geblieben seien, so Meister.

Die zweite Runde ist für den 1. Juni in Berlin angesetzt. Verhandelt wird über die Gehälter von rund 230.000 Beschäftigten. Immer mehr Banker werden allerdings außertariflich bezahlt. Ver.di will deshalb erreichen, dass der zu vereinbarende Tarifabschluss auch für sie gilt. Der AGV lehnt das ab, will aber grundsätzlich über das Thema sprechen. (Reuters/jW)

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