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Aus: Ausgabe vom 24.10.2015, Seite 16 / Aktion

1. Brief an unsere Leserinnen und Leser

Eine Frage des Geldes: junge Welt startet neue Kampagne
Kein Finanzierungsmodell für die junge Welt: Der Milliardär Chri
Kein Finanzierungsmodell für die junge Welt: Der Milliardär Christoph Blocher, Leitfigur der rechtsgerichteten Schweizerischen Volkspartei SVP, kauft auch Medien

Im Kapitalismus kann man alles kaufen, selbst Ergebnisse von Wahlen und Volksentscheiden. Zum Beispiel im Musterland bürgerlicher Demokratie, in der Schweiz. Dortige Marketingspezialisten erklären, dass sie auf Bestellung für jede Volksabstimmung eine Mehrheit organisieren können – wenn das Budget, also die investierte Geldsumme, ausreichend hoch ist. Auch in der Schweiz hat in der Regel die Partei oder der Kandidat die besten Chancen auf einen Wahlsieg, welche(r) das meiste Kapital für die Wahlschlacht aufbringt: Zuerst kaufen Personen aus dem Umfeld der rechtsgerichteten SVP in die Krise geratene bürgerliche Medien auf, etwa die ehemals linksliberale Basler Zeitung. Oder sie verschaffen sich über Aktienkäufe Einfluss im Verwaltungsrat, wie etwa bei der NZZ (Neue Zürcher Zeitung). Oder sie schicken gleich einen Chefredakteur als Kandidaten für ihr rechtsgewirktes Programm ins Rennen, wie gerade Roger Köppel (Weltwoche) bei den jüngsten Nationalratswahlen. Nicht aufgekaufte Presse wird gemietet: SVP-Leitfigur und Multimilliardär Christoph Blocher kauft sich für 60.000 Franken eine Ausgabe der renommierten Kunst- und Kulturzeitschrift Du. Für die Nationalratswahlen im Oktober dieses Jahres sichert sich die Blocher-Partei die ersten zwei Seiten (also auch die Titelseite) des auflagenstarken Gratisblattes 20 Minuten. Das kann für 138.815 Franken inklusive Gebühren jeder machen. Ergebnis: Die Blocher-Partei konnte ihre Position als stärkste im Schweizer Parlament weiter ausbauen. Lustigerweise sind es gerade Wähler dieser Partei, die bei rechten Demos auch gerne mal »Lügenpresse!« rufen.

Im Kapitalismus kann man nicht alles kaufen. Die Tageszeitung junge Welt wird ausdrücklich nicht finanziert von Konzernen, Banken, Kirchen, Parteien oder anderen Organisationen. Weder direkt noch indirekt. Sie finanziert sich vor allem durch Abonnements. Das hat Konsequenzen, denn auch vor uns stehen Aufgaben, für die wir dringend Geld benötigen: für technische und personelle Ausstattung, um wachsenden journalistischen und verlegerischen Aufgaben gerecht zu werden. Für effektive Werbekampagnen, um die Zeitung bekannt zu machen. Vor allem aber müssen wir uns auf rasche Veränderungen in der Branche einstellen: Druck und Vertrieb der Zeitung werden deutlich aufwendiger und teurer. Nicht nur, weil wir einen zweiten Druckstandort einführen werden, um die junge Welt künftig auch pünktlich an Kioske in Bayern, Baden-Württemberg, im Saarland, Österreich und in der Schweiz (!) liefern zu können. Darüber werden wir in den nächsten Wochen ausführlich berichten.

Andere Zeitungen versuchen, ihre ökonomischen Probleme dadurch zu lösen, dass sie die Abopreise dramatisch erhöhen. Wir haben uns für eine Doppelstrategie entschieden, die dem solidarischen Prinzip unserer Zeitung entspricht. Zum einen werden wir ab Dezember die Abopreise moderat anheben. Das wird aber nicht ausreichen, denn wir bleiben auch nach der Preiserhöhung die günstigste überregionale Tageszeitung im Lande! Deshalb möchten wir zum anderen erreichen, dass in den nächsten Wochen die Zahl der zahlenden Leserinnen und Leser, also der Abonnenten, wächst. Wofür wir speziell unsere neue Kampagne initiiert haben: »Halt Deine Presse!« Wir möchten mit ihr alle, die noch kein Print- oder Onlineabonnement haben, aber die Zeitung lesen, um ein Abo bitten. Denn die junge Welt wird unter den real existierenden knallharten Bedingungen nur bestehen können, wenn der Bestand an bezahlten Abonnements weiter zunimmt.

Hier kommen Sie ins Spiel. Falls Sie bereits Abonnent der jungen Welt sind, überlegen Sie sich, ob Sie auf eine höhere Preisklasse umsteigen können. Oder ob Sie zu Ihrem Printabo ein Onlineabo hinzubuchen wollen. Oder empfehlen Sie die junge Welt weiter und gewinnen Sie einen neuen Abonnenten. Das ist gar nicht so schwierig, nutzen Sie im Vorlauf das kostenlose und unverbindliche dreiwöchige Probeabo, denn die Zeitung selbst liefert noch immer die besten Argumente für ein Abo.

Falls Sie aber die junge Welt noch nicht abonniert haben, möchten wir Sie zu Ihrem konkreten Beitrag anregen, damit diese besondere Art von Presse weiterexistieren kann: Bitte füllen Sie den Coupon auf dieser Seite aus. Nur mit Ihrem Abonnement können wir die vor uns stehenden Aufgaben meistern! Damit wir Ihnen auch in Zukunft täglich und zuverlässig vom Kapital unabhängige Berichte und Analysen zur Verfügung stellen können.

Es gibt eine weitere Möglichkeit, wie Sie zum Erfolg dieser Aktion beitragen können: Schreiben Sie uns, wie Sie die junge Welt entdeckt und weshalb Sie diese Zeitung abonniert haben. Und schicken Sie uns ein Foto, auf dem Sie alleine (oder in Gemeinschaft) die junge Welt hochhalten. Damit möchten wir all jenen, die die junge Welt lesen, aber noch nicht abonniert haben, zurufen: »Halt Deine Presse!«

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

Das Aboformular finden Sie auch im Internet unter www.jungewelt.de/abo

Ihr Foto und Ihren Bericht schicken Sie bitte an:
Verlag 8. Mai GmbH, Aktionsbüro, Torstraße 6, 10119 Berlin
oder per E-Mail an aktion@jungewelt.de

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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