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Aus: Ausgabe vom 28.11.2014, Seite 15 / Feminismus

Erdogan: Gleichstellen »gegen die Natur«

Istanbul. Türkische Frauenverbände und Oppositionspolitikerinnen haben Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wegen seiner Ablehnung der völligen Gleichberechtigung von Mann und Frau scharf kritisiert. Erdogan mache sich mitschuldig an Verbrechen gegen Frauen, erklärte der Verband Feministisches Kollektiv Istanbul am Dienstag laut dem Nachrichtensender IMC. Ein Zusammenschluss aus fünf anderen Frauenverbänden warf Erdogan vor, mit seinen Äußerungen gegen das Verfassungsgebot der Gleichberechtigung sowie gegen internationale Vereinbarungen verstoßen zu haben. Auch Politikerinnen der Oppositionspartei CHP und der Kurdenpartei HDP protestierten.

Der Präsident hatte am Montag auf einer Veranstaltung des Frauenverbandes Kadem in Istanbul gesagt, eine komplette Gleichstellung der Geschlechter sei »gegen die Natur«. Zudem habe der Islam für die Frau die Rolle als Mutter vorgesehen. »Frauen können nicht jede Arbeit versehen, die von Männern gemacht wird, so wie das im Kommunismus war«, sagte er. Gleichzeitig verurteilte er die häusliche Gewalt gegen Frauen in seinem Land. Nach einer Untersuchung des Frauenverbandes Kamer wurden in diesem Jahr bereits 260 Frauen in der Türkei getötet. 2013 waren es 214. (AFP/jW)

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