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Aus: Ausgabe vom 24.06.2013, Seite 5 / Inland

NSU: Neues altes Überwachungsvideo

Berlin. Vom Tag des Nagelbombenattentats in der Kölner Keupstraße im Juni 2004 gibt es bisher unbekanntes Videomaterial aus Überwachungskameras in der Nähe des Anschlagsortes. Es wurde weder dem Untersuchungsausschuß des Bundestags noch den Anwälten der Nebenklage im Münchner Prozeß um die Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) vorgelegt. Nach einem Bericht des Fernsehsenders ZDF am Freitag abend forderte der Ausschuß den Generalbundesanwalt auf, es umgehend vorzulegen. Ausschußmitglied Hartfrid Wolff (FDP) sagte dem ZDF: »Wir haben bisher nur einzelne Videosequenzen, wo zum Teil auch der mutmaßliche Täter zu erkennen war. Aber dieses Videomaterial hat deutliche Lücken.« In den Prozeßakten gibt es keine Auswertung des kompletten, mehrstündigen Videos. Nebenklageanwalt Yavuz Narin bestätigte am Sonntag gegenüber junge Welt, er wolle das Video über einen Beweisantrag in das Verfahren einbeziehen.

(jW)