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Aus: Ausgabe vom 19.08.2011, Seite 1 / Inland

Gysi: Keine Anzeigen mehr für jW

Berlin. Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, will durchsetzen, daß seine Fraktion keine Anzeigen mehr in der jungen Welt schaltet. Ein Vertrag über Werbung in der Onlineausgabe laufe in Kürze aus. Er werde »dafür streiten, daß wir das nicht erneuern«. Eine »materielle Unterstützung« der Zeitung sei nicht länger akzeptabel, so Gysi unter Bezugnahme auf die jW-Titelseite zum Jahrestag des Mauerbaus in der Ausgabe vom 13.August.

Die Kampagne einiger Linke-Politiker gegen jW stößt innerparteilich auf scharfe Kritik. So fragt die Strömung »Antikapitalistische Linke«: »Wann haben diejenigen, die nun zum Boykott der jungen Welt aufrufen, jemals gefordert, jede Kooperation mit Medien einzustellen, die imperialistische Kriege in Afghanistan und andernorts propagieren, die den barbarischen Kapitalismus schönreden und Hartz IV verteidigen?« (jW)

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Heinrich Pohl: Abstinenz Ich bin bereits 81 Jahre alt und lese im Internet die JW mit wachsender Begeisterung. Aber diese Haltung der Funktionäre der Linken ist für mich unfassbar. Die Gysis, Holters, Ramelos versuchen wohl,...
  • Johannes Löw: Ökonomische Zange Die Partei "Die Linke" bekennt nun endgültig Farbe. Bezahlte Funktionäre, die sich jedem Springerblättchen und TV-Sender anbiedern, greifen die einzige linke Tageszeitung nicht nur verbal an, sondern...
  • Peter Krauß: Angepasster Gysi Gysi ist eben nur noch ein mediengeiler Politkasper den man nicht mehr ernst nehmen darf. Aber auch seine Haltung und die einiger anderer Genossen macht es mir unmöglich diese Partei noch einmal zu wä...
  • Joachim Voigt: Rosas Luxemburg Meinungsfreiheit Lieber Genosse Gregor Gysi, wenn deine Initiative zum Boykott der jungen Welt Erfolg haben sollte, trete ich unverzüglich aus DIE LINKE aus. Dann kannst Du Dich weiter ausschließlich in den Dir ge...